Investitionen in Technik und Nachwuchs
08.11.2018
Körchow. Es ist acht Uhr morgens als der Spezial-Gabelstapler die neue CNC-Drehbank vom LKW hebt. Vorsichtig transportiert er die kostbare neue Maschine an ihren zukünftigen Arbeitsplatz. Das Geschehen wird von den beiden Geschäftsführern Anja Wendt und Uwe Eilers überwacht und dokumentiert.
Investition gefördert aus EU-Fonds
Die Drehbank ist eine von insgesamt vier neuen Maschinen in der Körchower Firma FMG Förderelemente Mecklenburg GmbH und die zweite, die angeliefert wurde. „Der Gewindeschneideautomat steht bereits. Jetzt erwarten wir noch den Schweißautomaten mit dazugehöriger Absaugung und Schweißstromquelle und eine sogenannte Waschmaschine, die Sonderanfertigungen sind“, so Anja Wendt. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Anschaffungen auf 287 000 Euro. Dabei handelt es sich um eine von der EU geförderte Maßnahme, aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der OSPA. „Eine Anschaffung mit Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, in Form von Zuwendungen zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe GRW in Verbindung mit Mitteln des EFRE“, erklärt Anja Wendt.
Die Maschinen sollen nun die Ausbringungsmenge erhöhen und Produktionsengpässe beseitigen. „Allein die computergesteuerte Drehbank wird doppelt so schnell sein, wie der Vorgänger. Die Daten können jetzt gespeichert werden, und sind jederzeit abrufbar“, so Uwe Eilers.
Familienunternehmen gegründet 1991
Anja Wendt und Uwe Eilers steht noch bis zum Ende diesen Jahres der Seniorchef Bernd Lehmann zur Seite, bis er dann in den Ruhestand geht. Die FMG Förderelemente Mecklenburg GmbH ist ein deutsches, mittelständisches Unternehmen. Gegründet am 29. November 1991 von dem Kröpeliner Thomas Schuster – dem Vater von Anja Wendt – gemeinsam mit dessen ehemaligen Ingenieurskollegen von der Rostocker Neptunwerft, Bernd Lehmann, und fünf Männern von der LPG „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“, am Waldweg in Körchow. „Wir haben uns erfolgreich auf die Herstellung und den Vertrieb von Komponenten der Fördertechnik spezialisiert“, so Anja Wendt.
Das Unternehmen fertigt und vertreibt Transportrollen für Stück- und Schüttgut sowie Tragrollen vor allem aus Stahl und Kunststoff. Mittlerweile sind 45 Mitarbeiter in den Bereichen Produktion, Verwaltung und Außendienst beschäftigt. Seit über einem Jahr werden erstmals auch Lehrlinge ausgebildet: eine Kauffrau für Büromanagement und eine Fachkraft für Metalltechnik. Auch für das Ausbildungsjahr 2019 / 2020 werden wieder Auszubildende eingestellt.
FMG beliefert zu 80 Prozent Unternehmen bundesweit und europaweit – in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Belgien, Polen sowie in Skandinavien.
Wachstum schafft neue Arbeitsplätze
Von 2011 bis 2014 konnten die Sozialräume für die Mitarbeiter erweitert und neu gestaltet werden, eine Produktionshalle angebaut und der Bürotrakt erneuert werden. Das schuf elf weitere Arbeitsplätze. Über die Jahre hinweg ist FMG kontinuierlich gewachsen und passte sich den Bedürfnissen und Anforderungen der Gegenwart und Zukunft beständig an. Hierzu zählt auch die Sicherung der Unternehmensnachfolge durch Anja Wendt und Uwe Eilers, die in einer langfristig angelegten Übergabe die Führungsrolle von den Gründern und langjährigen Geschäftsführern Bernd Lehmann und Thomas Schuster übernahmen.
Von Sabine Hügelland | Zeitung: Ostseezeitung